Frauen werden Bürgermeisterinnen. Männer gehen in Elternkarenz. Firmen bieten den dringend benötigten Fachkräften attraktive Vier-Tage-Wochen und würden so eine bessere Aufteilung von familiären Pflegeverpflichtungen ermöglichen. Und trotzdem sind die Pensionen von Frauen noch immer um rund 40 Prozent niedriger als die von Männern. Die Gesellschaft ist noch immer in Schieflage. Hier können wir auf die Politik zeigen, aber wir können zusätzlich auch eigene Handlungen setzen. Seit 2024 gibt es zusätzlich zur Frauenberatungsstelle in Leibnitz auch eine in Arnfels. Jeden Donnerstag können nach Terminvereinbarung Frauen Rat finden. Der Beratungsort ist das FamilienRAThaus in der Leutschacherstraße 2, an der Bundesstraße, das Alte Poly neben dem Arnfelser Freibad. Die Beraterinnen kommen jeweils Donnerstag aus Leibnitz. Termine sind über die Leibnitzer Büro zu vereinbaren.
Beim verein-freiraum gibt es eine Beraterin fürs Grobe, für alle möglichen Fragen zu allen möglichen Themen, wie Arbeit, Armutsgefährdung, Einsamkeit, Behinderung, Beziehung, Burn-Out, Kinder, Beruf und Familie, …. und vieles mehr. Hier wird ein rascher gemeinsamer Blick auf ein Problem geworfen, das vielleicht schon länger schlaflose Nächte verursacht. Dann gibt es eine Beraterin für die Seele, die stärkt und aufbaut und mit ihren Klienten ganz langsam vorwärts geht. Genau so, wie es guttut. So können geschwächte und angeschlagene Frauen wieder auf die Beine kommen. Dann gibt es eine Beraterin, die bei rechtlichen Problemen beisteht, die die Kommunikation mit Polizei und Behörden vorentlastet, manchmal auch als Vertrauensperson zu Terminen mitgeht. Und dann gibt es natürlich eine Finanzberaterin. Wie soll frau denn leben, wenn es mit dem Geld hinten und vorn nicht reicht? Wenn man einen Kredit mitunterschrieben hat? Wenn man viel zahlt und trotzdem nicht im Grundbuch steht? Der verein-freiraum möchte nicht nur das Leben von Rat suchenden Frauen in Einzelberatungen verbessern, sondern auch das Rollenbild von Frauen am Land an die heutige Zeit anpassen.
Es gibt ein paar Tage im Jahr, an denen wir hinschauen. Der Equal-Pay-Day, der auf die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen hinweist und eben der 8. März – der Internationale Weltfrauentag. An diesem Tag gibt es viele Aktionen und Berichterstattung. Warum? Weil die Leistungen von Frauen für Familie und Gesellschaft oft nicht nur unbezahlt und selbstverständlich sind, sondern auch unsichtbar. Bei den Veranstaltungen um den 8. März werden die strukturellen Chancen-Nachteile von Frauen aufgezeigt und es wird darüber gesprochen. Das ist wichtig, um ein Umdenken zu erreichen – bei Männern und Frauen.
Die neue Beratungsstelle in Arnfels und der morgige Weltfrauentag waren eben heute die großen Inhalte der Pressekonferenz im Marktgemeindeamt Gleinstätten. Bürgermeisterin Elke Halbwirth ist zudem die einzige Bürgermeisterin im Bezirk Leibnitz und unterstützt natürlich diese Initiative. Das beigefügte Bild zeigt das sehr engagierte Team der Frauenberatungsstelle mit den offiziellen Vertreterinnen der Gemeinden - von links nach rechts - Eva Surma, Carina Resch aus Arnfels, Standortleiterin Renate Gruber, Bürgermeisterin Elke Halbwirth und verein-freiraum Geschäftsführerin Sandra Jakomini.
We care! Verantwortung und Gerechtigkeit für alle.